Wer in den Bergen oder auf langen Trekkingpfaden unterwegs ist, weiß, dass selbst kleine Zwischenfälle schnell zum großen Problem werden können. Ein Stolperer, eine Blase oder plötzlich einsetzender Schwindel können das Naturerlebnis trüben oder sogar zum Abbruch zwingen. Bei den folgenden Erste-Hilfe-Tipps geht es daher darum, auf potenzielle Gefahren bestmöglich vorbereitet zu sein, um im Ernstfall nichts dem Zufall zu überlassen.
Blasen unterwegs richtig versorgen
Kaum etwas kann eine lange Tour so unangenehm machen wie Blasen an den Füßen. Starke Reibung und/oder hoher Druck sorgen dafür, dass sich die Hautschichten voneinander lösen und sich die Zwischenräume mit Wundflüssigkeit füllen. Eine Blase schützt somit zwar vor einer Infektion, kann jedoch sehr schmerzhaft sein und brennt in der Regel.
Damit der Fußmarsch weitergehen kann, schützt eine sterile Wundauflage aus einem kompakten Erste-Hilfe-Kit oder ein spezielles Tape die Haut an der betroffenen Stelle und reduziert die Reibung. Blasen sollten niemals geöffnet werden, können aber gelegentlich von selbst aufgehen. Dann ist es entscheidend, die Stelle gründlich zu reinigen und abzukleben, da andernfalls Keime und Bakterien eindringen und eine Infektion verursachen können. Bevor eine geplatzte Blase versorgt wird, solltest du dir die Hände waschen und idealerweise desinfizieren.
Verstauchungen und kleine Knochenverletzungen stabilisieren
Ein falscher Schritt, ein loser Stein, und schon ist der Knöchel verdreht oder angeknackst. Besonders auf unebenem Untergrund kann das schnell passieren. Hier hilft es, improvisieren zu können: Trekkingstöcke oder dicke Äste lassen sich mit Bändern oder Kleidungsstücken als Stütze einsetzen, sodass der Knochen in der gewünschten Position gehalten wird.
Bei leichteren Verstauchungen hilft es, die Bewegung einzuschränken und Pausen einzulegen. Praktische Hilfsmittel wie Tape, Bandagen oder sterile Verbände lassen sich unkompliziert auf careplus-shop.de bestellen. Kühlung ist zwar oft schwierig, aber kaltes Wasser aus einem Bach kann zumindest kurzzeitig Entlastung verschaffen. Wenn der Schmerz zunimmt oder das Gelenk instabil wirkt, ist der Abbruch der Tour die sicherste Entscheidung. Denn selbst eine kleine Verletzung kann sich durch weitere Belastung verschlimmern.
Insektenstiche und allergische Reaktionen
Besonders an schwül-heißen Tagen sind Insektenstiche auf Wanderungen keine Seltenheit. Die Stiche sind zunächst schmerzhaft, klingen im Idealfall aber recht schnell wieder ab, wenn du sie zeitnah kühlst. Im schlimmsten Fall rufen sie jedoch allergische Reaktionen hervor und bedürfen dann weiterer Behandlung. Typische Anzeichen sind Schwellungen an ungewöhnlichen Stellen, Atemnot oder Kreislaufprobleme. Wer weiß, dass er empfindlich reagiert, sollte immer ein Antihistaminikum oder ein Notfallset griffbereit haben.
Höhenkrankheit: Erste Maßnahmen bei leichten Symptomen
Bereits ab mittleren Höhenlagen um 2.500 Meter kann der Körper Schwierigkeiten haben, genügend Sauerstoff aufzunehmen. Zunächst zeigen sich oft Kopfschmerzen oder ein anhaltendes Schwindelgefühl, manchmal kommt Appetitlosigkeit dazu. Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass der Organismus Probleme mit der Anpassung hat und sollten keinesfalls übergangen werden.
Um die Situation zu entschärfen, ist es ratsam, das Gehtempo deutlich zu verringern und mindestens einen Tag auf derselben Höhe zu verbringen. Während dieser Zeit sollte ausreichend Wasser getrunken und körperliche Belastung reduziert werden. Wenn sich die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit verschlimmern oder gar nicht abklingen, bleibt als wirksamer Schritt nur der Abstieg in niedrigere Regionen. Medikamente gegen Höhenkrankheit können unterstützend wirken, sie verhindern jedoch nicht, dass zu viel Zeit in einer kritischen Höhe gefährlich wird.
Dehydration und Hitzschlag unterscheiden lernen
Hohe Temperaturen oder anstrengende Aufstiege bringen den Körper schnell an seine Grenzen. Dabei ist es entscheidend, ob jemand „nur“ zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hat oder bereits ein Hitzschlag droht.
Ein einfacher Test: Die Haut mit zwei Fingern leicht anheben. Bleibt sie länger stehen, fehlt Flüssigkeit. Beim Hitzschlag treten zusätzlich Verwirrtheit, Schwindel oder Krämpfe auf. In diesem Fall zählt jede Minute. Betroffene sollten an einen schattigen Ort gebracht, entkleidet und langsam gekühlt werden. Wer nur dehydriert ist, erholt sich durch regelmäßiges Trinken und kurze Pausen.
Orientierung verlieren
Manchmal ist die eigentliche Gefahr nicht eine Verletzung, sondern Panik. Wer glaubt, sich verlaufen zu haben, neigt zu unüberlegten Entscheidungen – rennen, falsche Abkürzungen nehmen oder unnötige Risiken eingehen.
Der erste Schritt: Anhalten, ruhig atmen und die Situation bewusst wahrnehmen. Karten, Kompass oder GPS-Geräte helfen, aber auch markante Geländepunkte können Orientierung geben. Hilfreich ist es, kurz innezuhalten und kleine Etappen zurückzugehen, anstatt hektisch nach vorne zu stürmen.